Nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft an der LMU München besuchte Prof. Dr. Michael Bauer die Journalistenschule in München. Parallel sammelte er Berufserfahrung bei Tageszeitungen. Während seiner Promotion in München arbeitete er beim Hörfunk des Süddeutschen Rundfunks, später beim SWF in Baden Baden und schließlich als leitender Redakteur beim SDR-Fernsehen in Stuttgart. Sein Fokus: Programmentwicklung und Digitalisierung. Sein erster Lehrauftrag an der Hochschule Aalen war im Studiengang Technische Redaktion angesiedelt. Daneben baute er das Medienlabor, heutiges Medienzentrum, auf: „Zuerst ganz klassisch: Fernsehen, Radio, Zeitung – dann kamen digitale Medien hinzu.“ Als Medienpraktiker habe er großen Spaß daran gehabt, neue Methoden einzusetzen und neue Arten der medialen Gestaltung wie beispielsweise 3D-Animation zu implementieren.
Besonders gerne gab er sein Wissen beim Studienangebot Technische Redaktion weiter: „Professor zu sein ist der schönste Beruf auf der Welt. Bei der Technischen Redaktion habe ich den Studierenden versucht näherzubringen, Themen aus der Technik und der Wissenschaft zu visualisieren. Der Text ist eine wichtige Komponente, aber immer wichtiger wird die Umsetzung in Bild und Video, zum Beispiel über 3D oder VR.“ Die zunehmend interaktiv werdenden Anwendungen würden sich von Jahr zu Jahr dynamisch verändern. Bauer sagt: „Mit den neuen Themen und der sich verändernden Technik revolutioniert sich auch der ganze Medienbereich alle zwei bis drei Jahre.“
Das nahm Bauer auch stets zum Anlass, bei verschiedenen Medienproduktionen mitzuwirken, beispielsweise in einem von ihm geleiteten Steinbeiszentrum. Das Projekt einer medizinischen App wurde sogar ausgezeichnet. „Das ist für mich Hobby und Beruf in einem.“ Im Laufe der Jahre sind so zahlreiche Animationen, Videos und Apps, beispielsweise zur Schulung von Chirurgen oder für naturhistorische Museen, entstanden.
Trotz Ruhestand ist Bauer nach wie vor aktiv: Er hält weiterhin die Vorlesung „3D-Animation“ und ist im explorhino tätig, wo er Führungen an dem von ihm gestalteten 3D-Relief der Schwäbischen Alb durchführt. Außerdem ist er in ein Projekt eingebunden, in dem es um eine interaktive Anwendung einer europäischen geologischen Uhr für deutsche Unesco-Geoparks geht. Die Gremienarbeit hat er jedoch niedergelegt, darunter seinen Sitz im Senat, dessen Mitglied er 20 Jahre lang war. Dafür und für die siebenjährige Tätigkeit als Prorektor wurde Bauer im Februar mit der Verdienstmedaille der Hochschule Aalen ausgezeichnet.
Text: Hochschule Aalen
Bild: Hochschule Aalen